Tabak (Nicotiana) zählt zu den ältesten Kulturpflanzen und gehört wie Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Auberginen und viele andere Nutzpflanzen zur Familie der Nachtschattengewächse.
In über 100 Ländern wird Tabak angebaut. Der führende Produzent ist China, danach folgen Brasilien, Indien, die USA, Simbabwe und die Türkei. Da der Tabak auch auf weniger fruchtbaren Böden gut gedeiht, ist er für die Bauern eine willkommene Anbaualternative. Insbesondere, da er in der Regel auch sehr viel höhere Gewinne abwirft als andere Kleinbauernprodukte. Tabak lässt sich gut in eine bodenfreundliche Fruchtwechselwirtschaft integrieren und kommt dabei nachfolgenden Feldfrüchten wie beispielsweise Mais zugute.
Virginia, Burley und Orient: Das sind die wichtigsten Tabaksorten. Der Name des Tabaks ist nicht nur ein Hinweis auf das Anbaugebiet, den Blatttypus oder die Trockenmethode, sondern auch untrennbar mit einem speziellen Charakter und Geschmack verbunden.
Die Tabakpflanze ist eine robuste Pflanze mit guter Anpassungsfähigkeit und kann bis zu drei Meter hoch werden. Etwa 12.000 Samenkörner wiegen ungefähr 1 Gramm. Jede Tabakpflanze kann 12 bis 15 Gramm Samen erzeugen. Die Samen sehen aus wie löslicher Pulverkaffee und sind so zart, dass sie vor der Aussaat 60 Tage lang in schützenden Samenkammern gehegt werden müssen. Nach einigen Wochen werden – vergleichbar mit dem Zurückschneiden von Tomatenpflanzen – die Blüten und oberen Blätter der jungen Pflanzen gekappt, um so das Wachstum der anderen Blätter zu fördern. Während der gesamten Vegetationsperiode muss der Tabakbauer sicherstellen, dass die Pflanze mit den erforderlichen Nährstoffen versorgt wird und ausreichend gegen Schädlingsbefall geschützt ist.
Tabak wird auch heute noch überwiegend von Hand geerntet. Nur in wenigen Ländern wird die Ernte maschinell durchgeführt. Die Erntezeit erstreckt sich über zwei bis vier Monate, dabei werden immer nur die reifen Blätter geerntet. So kann ein Farmer in Uganda beispielsweise auf zwei bis drei Hektar Land 15.000 Tabakpflanzen anbauen. Von jeder Pflanze kann er durchschnittlich 22 Blätter ernten. Das sichert dem Bauern trotz seiner relativ kleinen Anbaufläche ein gutes Einkommen. BAT unterstützt die Bauern und stellt sowohl Tabaksamen und Düngemittel als auch Know-how über den Anbau, die Ernte und die Reifung von Tabak zur Verfügung
Das Trocknen des geernteten Tabaks ist ein sorgfältig kontrollierter Prozess mit dem Ziel, die optimale Oberflächenstruktur, Farbe und Qualität einer spezifischen Tabaksorte zu erreichen. Die Trocknungsmethode prägt somit den Charakter des Tabaks. Die in den Tabakblättern enthaltene Stärke wird während des Trocknungsprozesses in Zucker umgewandelt. Dabei verändern die Blätter – ähnlich wie das Laub im Herbst – ihre Farbe von Grün über Grüngelb, Gelb und Orange zu Braun.
Die Tabakblätter werden in einer Rohtabakaufbereitungsanlage weiterverarbeitet. Hier werden die Blätter von den Blattadern getrennt. Eine Reihe von Qualitätsprüfungen stellt sicher, dass Reste von Sand und Staub sowie andere Fremdkörper vollständig entfernt werden. Während der Aufbereitung wird der Feuchtigkeitsgehalt auf ein lagerungsfähiges Niveau reduziert. Der so aufbereitete Tabak wird in Kartons à 200 kg verpackt und zum Transport in die Produktionsstätten zur Herstellung von Tabakwaren weitergeleitet.